Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Grundsteuer, Abwassergebühren, Windenergie, Bahnreaktivierung – die vergangenen Monate verlangten Ihnen einiges ab und auch in der Verwaltung sorgten diese Themen für viele Gespräche und die Beantwortung von vielen Nachfragen. Ich möchte hier erneut anbieten, dass Sie sich, gerne auch direkt bei mir, melden können, wenn Sie dazu Fragen haben.
Bleiben wir daher gleich bei einem der genannten Themen: der Windenergie. Hier hat der Rat der Gemeinde Soderstorf am 26.03.25 über vier mögliche Windenergievorrangflächen beraten und zwei davon, eine südlich der Ortschaft Schwindebeck und eine nördlich der Ortschaft Raven, abgelehnt. Aus meiner Sicht zeigt das, dass sich die kommunalen Vertreterinnen und Vertreter in den Gemeinden sehr genau mit den möglichen Flächen für Windenergie befassen. Und es zeigt auch: Alleine die Chance auf gute Steuereinnahmen und weitere finanzielle Anreize (Stichwort 0,2 Cent/kWh) reichen nicht aus, um Gemeinderäte per se dazu zu bewegen, einem Windenergievorhaben zuzustimmen. Wie ich schon mehrfach sagte: Wir haben weitere Interessen und Schutzgüter. Wir wollen, dass man hier gut leben kann und wir wollen auch, dass weiterhin Touristen die Samtgemeinde Amelinghausen besuchen. Über zwei weitere Flächen berät der Rat der Gemeinde Soderstorf übrigens am 30.04.25. Sollte es bei diesen beiden Flächen positive Beschlüsse geben, wird sich die Samtgemeinde im Infrastruktur- und Umweltausschuss am 05.06.25 damit befassen. Eine finale Entscheidung soll im Samtgemeinderat am 03.07.25 zustande kommen.
Das zweite genannte Thema ist die Reaktivierung der Strecke von Lüneburg nach Soltau für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Hier war zuletzt verkündet worden, dass auf dem Teilstück zwischen Amelinghausen und Soltau neben Bispingen noch ein weiterer Halt möglich wäre – in Soderstorf oder in Hützel. Also sammelten wir alle möglichen Argumente, die für Soderstorf sprachen: Gewerbegebiet, Wohnbauentwicklung oder Übernachtungsbetriebe waren da Schlagworte. Anfang April kam dann die freudige Nachricht: Der Halt soll in Soderstorf geschaffen werden, das Kundenpotenzial wäre höher und die Entfernung vom möglich Bahnhof in Hützel zum Bahnhof Bispingen eben doch dichter, als von Soderstorf nach Amelinghausen. Für die Samtgemeinde Amelinghausen sind das grundsätzlich gute Nachrichten, dennoch: die Tatsache, dass in Drögennindorf nicht gehalten wird, stimmt uns nach wie vor betrübt. Hier werden wir dauerhaft auf alle möglichen Optionen hinweisen, um diesen Halt auch nachträglich zu ermöglichen. Der ländliche Raum darf kein Wohnraum zweiter Klasse werden und das ehrenamtliche Engagement, dass sich in der Gemeinde Betzendorf formierte um deutlich zu machen, wie wichtig dieser Halt ist, muss Beachtung finden. Und wie heißt es so schön: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!“
Ein weiteres hoch interessantes Schreiben erhielten wir Mitte März. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) teilte mit, dass der ESSO Deutschland GmbH in vielen Teilen Niedersachsens, unter anderen auch in einem Korridor, der quer durch die gesamte Samtgemeinde verläuft, die Genehmigung für die Suche nach Lithium und anderen Bodenschätzen erteilt werden soll. Puh, nach Windenergieflächen und Sandabbaugebieten potenziell die nächsten Flächen, die „entnommen“ werden? Nicht direkt, denn vorerst geht es nur um die Suche und nicht um den Abbau von Lithium und anderen Bodenschätzen. Und mal ehrlich: Wenn wir doch in Zukunft Lithium für Energiespeicher und Mobilität brauchen, dann sollten wir so ehrlich sein und auch vor der Haustür prüfen, ob es bei uns Vorkommen gibt. Oder anders ausgedrückt: Wer E-Auto und Stromspeicher schon heute sein Eigen nennt, der sollte auch mit der Prüfung von Lithium-Vorkommen und einem möglichen zukünftigen Abbau wenig Probleme haben, oder? Der dauerhafte Import aus Chile oder dem Kongo kann aus meiner Sicht keine wirklich Lösung sein, wenn es denn Alternativen gibt. Wir werden das Verfahren weiter begleiten und schauen, wie die Suche verläuft. Klar ist aber auch, dass nichts anderes gilt wie bei den Windenergieanlagen: Wir wollen, dass man hier gut leben kann und wir wollen auch, dass weiterhin Touristen die Samtgemeinde Amelinghausen besuchen. Beim Thema Lithium fällt mir, sehr laienhaft und aus anderen Berichten über den Lithium-Abbau, darüber hinaus auch das Grundwasser ein, dass es zu Schützen gilt.
Ein kleines Update gibt es bei den Baugenehmigungen. In der letzten Ausgabe hatte ich berichtet, dass diese für den Anbau des Feuerwehrgerätehauses in Amelinghausen, die Sanierung des Markthuses und die Sanierung der Grundschule Soderstorf noch nicht vorliegen. Zumindest für die Grundschule kann ich Vollzug melden, wir werden jetzt den aktuellen Stand der Kosten zusammentragen und, so hoffe ich, die Maßnahmen zeitnah ausschreiben.
Ein weiteres Update kann ich zum Waldbad geben: Hier läuft alles nach Plan, alle Genehmigungen liegen vor, der offizielle Spatenstich ist erfolgt und die Arbeiten gehen voran. Zuletzt wurden die Aufträge für die Zimmerer-, Dachdecker- und Gerüstbauarbeiten vergeben. Hier freue ich mich insbesondere, dass die Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten an ein Unternehmen aus Amelinghausen „gegangen“ sind. Weiter wurden die Aufträge für die Edelstahlbecken (Lehrschwimmbecken und Kinderplanschbecken) vergeben. Apropos Planschbecken: Hier soll ein zweigeteiltes Becken entstehen, dass mit einer Rutsche verbunden ist. Weiter soll ein Wasser-Sprüh-Park installiert werden, also eine Fläche mit vielen Figuren, die Wasser sprühen – ich glaube darauf können wir sehr gespannt sein!
Bürgersprechstunde
Die nächste Bürgersprechstunde mit mir findet am Montag, 28. April um 17:30 Uhr in Oldendorf im Gemeindegarten statt. Im Mai können Sie mich am 21.05.25 um 18:00 Uhr in der Gemeinde Soderstorf treffen, den genauen Ort geben wir rechtzeitig bekannt. Kommen Sie gerne mit Fragen, Anregungen und Kritik auf mich zu.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Wonnemonat Mai!
Herzlichst,
Ihr Christoph Palesch